Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine beliebte Rentabilitätskennziffer in der Aktienanalyse. Es zeigt, mit welchem Vielfachen des Jahresgewinns eine Aktie an der Börse bewertet wird. Einfach gesagt: Es hilft einzuschätzen, ob eine Aktie eher günstig (unterbewertet) oder teuer (überbewertet) ist.
Die Berechnung ist simpel: Aktueller Aktienkurs ÷ Gewinn pro Aktie = KGV.
Analysten vergleichen das KGV eines Unternehmens oft mit dem Branchendurchschnitt oder der eigenen historischen Bewertung. Ein niedriges KGV kann darauf hindeuten, dass eine Aktie, ein Fonds oder ein ETF günstig bewertet ist. Ein hohes KGV deutet dagegen darauf hin, dass entweder hohe Wachstumserwartungen bestehen oder die Aktie überteuert ist.
Aber Vorsicht: Das KGV allein reicht nicht aus. Es gibt weitere Einflussfaktoren, wie z. B. Verschuldung, Marktumfeld oder Zukunftsperspektiven des Unternehmens, die zu einer Bewertung herangezogen werden sollten.
Wann ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) günstig?
Eine Faustregel besagt:
KGV unter 10 → tendenziell günstig
KGV über 25 → tendenziell teuer
Aber so einfach ist es natürlich leider nicht. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 kann für ein Tech-Unternehmen ein Schnäppchen sein, während es für einen Energieversorger eher hoch wäre. Manche Unternehmen haben traditionell ein niedriges KGV, andere handeln dauerhaft teuer, weil der Markt ihnen hohe Wachstumschancen zutraut.
Auch die wirtschaftliche Lage spielt eine Rolle: In Boomzeiten erscheint ein hohes KGV normal, in einer Rezession kann es plötzlich sehr hoch oder sehr niedrig wirken.
Tesla als Praxisbeispiel:
2013 hatte Tesla ein KGV von -9 (Verluste), 2020 schoss es auf 1.103, heute (2024) liegt es bei 197 – was immer noch sehr hoch ist. Ein typisches Beispiel für eine Aktie, bei der Investoren hohe Erwartungen bereits eingepreist haben.